Obwohl in Uganda die COVID-19 Fallzahlen vergleichsweise niedrig sind (11.767 bestätigte Fälle mit Stand 11.11., davon 371 aktive Erkrankte, 106 Todesfälle bei ca. 44 Millionen Einwohnern) sind die Beschränkungen, die die Regierung der Bevölkerung auferlegt hat massiv und anhaltend:
Alle Schulen sind nach wie vor geschlossen und es ist nicht absehbar, wann der Unterricht wieder aufgenommen werden darf. Einzig die Abschlussklassen (Primary 7 für die Grundschule. Senior 4 für die Sekundarschulen sowie Abschlussklassen von berufsbildenden Schulen und Universitäten) dürfen seit 15. Oktober wieder den Unterricht besuchen. Die staatlichen Abschlussprüfungen sollen nun statt im November voraussichtlich Ende März bzw. Anfang April 2021 stattfinden.
Dass „Homeschooling“ in Uganda nicht funktionieren kann, ist für uns alle sicherlich nachvollziehbar. Die Familien haben keinen Zugang zum Internet, Radios gibt es wenige und Fernseher sowieso so gut wie keine. Seit 31. März herrscht mittlerweile zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens Ausgangsbeschränkung (bis September von 19 bis 6 Uhr). Die unverzichtbaren Motorradtaxis (Boda-bodas) waren lange Zeit für den Personenverkehr verboten. Seit 1. Oktober sind die Grenzen und der Flughafen mit Einschränkungen wieder geöffnet.
Unsere Patenkinder und Schulen
Da alle Schulen (mit Ausnahmen der Abschlussklassen) geschlossen wurden, fiel auch die Ausgabe der täglichen warmen Mahlzeit weg, was vor allem für die von uns betreuten Kinder massive Auswirkungen hatte. Bei vielen der Familien entfiel aufgrund der Krise auch die Möglichkeit der Beschäftigung und damit das ohnehin schon geringe Einkommen. Hunger war die Folge. Über mehrere Wochen war es verboten das Haus zu verlassen. Wir bemühten uns umgehend eine Ausnahmegenehmigung vom Staat zu erhalten, um so rasch als möglich Lebensmittel und Seife an unsere Patenkinder und deren Familien verteilen zu können. Patrick Mukisa, unser Mann in Uganda, hat hier eine hervorragende Arbeit geleistet. Er hat erkannt, wo Not war und geholfen werden musste. Er hat uns, vom Fredmon-Team um finanzielle Hilfe gebeten, um die Not zu lindern. Patrick hat Lebensmittel eingekauft, hat Listen erstellt und er hat diese Hilfe sogar beim Staat angemeldet und Fredmon als Coronahilfe registrieren lassen. Viele Kilometer hat er Woche für Woche mit seinem schwer beladenen Motorrad zurückgelegt, um die Familien zu erreichen um deren Not etwas zu lindern.
Die Einschränkungen die wir hier in Europa aufgrund der Pandemie erleben sind groß. Doch die ärmsten Bevölkerungsschichten in Ländern wie Uganda trifft es noch viel schlimmer.
Darum bitten wir jene von euch, die die Möglichkeit haben zu spenden, unsere Arbeit auch weiterhin zu unterstützen und zu fördern.